Was bedeutet Kampfkunst? Mit dem Begriff "Kampfkunst" (englisch: Martial Arts) ist allgemein zunächst die Selbstverteidigung gemeint oder die Verteidigung anderer, falls es notwendig ist.
Die Bedeutung des Wortes "Kampfkunst" erklärt sich in anschaulicher Weise über die Frage "Was ist der Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport?"
Beim Kampfsport steht der sportliche Wettkampf und das Messen der eigenen Kampffähigkeit mit der des Gegners nach exakt festgelegten Regeln im Vordergrund.
Dabei sind in der Regel der Einsatz bestimmter Techniken, Gegenstände oder Tiefschläge nicht erlaubt (vgl. Vollkontakt) und Verstöße sind mit Punktabzug oder Kampf-Ausschluss verbunden.
Im Unterschied dazu steht bei der Kampfkunst das möglichst schnelle Besiegen des Gegners oder der Gegner mit allen Mitteln im Vordergrund:
Es gilt als Kämpfer die jeweilige Situation eines Kampfes in Sekundenschnelle zu erfassen und ebenso schnell den oder die Gegner mit einer geeigneten Schnellkraft-Technik auszuschalten.
In Asien wurden traditionelle Kampfkünste oft mit dem Ziel entwickelt, die Schüler für militärische Kampfeinsätze gegen ausländische Invasoren vorzubereiten wie z.B. in Japan und Korea.
Im Unterschied dazu wird ein Kampfsportler auf einen sportlich-fairen Wettkampf hin trainiert mit eingeschränktem Spektrum von erwarteten Angriffen, Kombinationen und Verteidigungssituationen.
Deshalb ist Kampfsport im Vergleich zu Kampfkunst tendenziell gegenüber skrupellosen Angriffen eher hilflos, falls derartige Muster nicht im Training ausgebildet werden.
Skrupellosigkeit als Eigenschaft ist für einen regelbasierten Wettkampf allerdings eher ungeeignet.
Diese Problematik besteht beim traditionellen ITF-Taekwondo weniger, da hier der Schwerpunkt nicht auf den Wettkampf, sondern eher auf die Verinnerlichung der Kampfkunst gelegt wird.
Welche ist die beste asiatische Kampfkunst? Über Kampfsportarten wurden schon unzählige Artikel für Magazine oder Foren geschrieben und weltweit gibt es keine einheitliche Auffassung.
Egal ob es sich um brasilianische, chinesische, israelische, japanische, koreanische, malaysische, philippinische, russische oder thailändische Kampfkunst handelt:
Jede Schule und jeder Stil vertritt andere Thesen. Jedes Taekwondo-Center und jeder Meister hat eigene Vorstellungen über die wirksamsten Nahkampf- und Selbstverteidigungstechniken.
So haben sich neben modernem WT Taekwondo, traditionellem ITF
Tae Kwon Do und Hapkido (Hap Ki Do) in Korea weltweit zahlreiche weitere Kampfkunstarten entwickelt. Die bekanntesten sind:
In Japan: Aikido, Kendo, Kobudo, Judo, Ju-Jutsu, Karate und Ninjutsu
In Indonesien: Silat/Pencak Silat und Kuntao
In Israel: Krav Maga
In Thailand: Muay Thai (Thaiboxen), Krabi Krabong und Muay Boran
In Malaysia: Rantai Kung Fu und Silat Seni Gayong
Auf den Philippinen: Escrima, auch Arnis oder Kali (Filipino Martial Arts, abgekürzt: FMA)
In Brasilien: Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), Capoeira und Luta Livre
In Russland: Stenka und Systema
in China: Jeet Kune Do (von Bruce Lee), Jiu Jitsu, Kungfu und Wingtsun (Wing Chun)
Aus England: modernes Boxen (Queensberry-Boxen seit 1892, olympische Sportart seit 1904)
Darüber hinaus gibt es noch überregionale, historisch nicht eindeutig abgrenzbare oder moderne Kampfkunstarten wie Kickboxen, Ringen und Wrestling.
Bei allen Kampfkunstarten unterscheidet sich das Sparring, d.h. der Freikampf zu zweit mit gelernten Abwehr-Techniken (Ausweichschritte, Fußtritte, Fauststöße und Kontertechniken), stark im Detail.
Seit 1982 unterrichtet unsere Taekwondo-Schule in Bad Tölz Kampfkunst und Kampfsport für Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
Weitere Ausdrücke und Begriffe im Taekwondo:
Gürtelgrade - Kampfsport - Poomse-Formenlauf - Selbstverteidigung - Vollkontakt/Leichtkontakt
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